Kommunalwahl und Podiumsdiskussion in Sellerhausen-Stünz
Unser Stadtteil ist bei der Kommunalwahl zum Stadtrat dem Wahlkreis 2 zugeordnet. Mit Paunsdorf, Anger-Crottendorf, Heiterblick und den östlichen Vororten leben hier ca. 80.000 Wahlberechtigte, von denen ca. 60 % von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten. Je nach Wahlbeteiligung und Stimmenverteilung wird ermittelt, wie viele Kandidaten unser Wahlkreis in den 70 Abgeordnete umfassenden Stadtrat entsendet. Nach dem 26.05.2019 sind es dieser nun sechs (2 x CDU und jeweils einer SPD, Linke, Grüne und AfD).
So schwierig es diesen Abgeordneten fallen wird, die durchaus differierenden Interessen der Menschen ihres Wahlkreises zu vertreten, so schwierig wird es sein, die Probleme unseres 7.500 Wähler umfassenden Stadtteiles den neu gewählten Stadträten näher zu bringen.
Dass auch die einzelnen Parteien komplett unterschiedliche Ansätze vertreten, wie Leipzig Zukunft aussehen soll, erschwert unser Engagement. Ziel muss es also sein, mit einem möglichst großen „kleinsten gemeinsamen Nenner“ sichtbare Verbesserungen im Stadtteil zu erwirken.
Dass dies funktionieren kann, konnten wir zu unseren 14. Sellerhäuser Gesprächen am 22.05.2019 im OFT Club Sellerhausen erleben. Bei unserem traditionellen Wahlforum standen die Kandidaten den Fragen des Moderators und den Bürgern unseres Standteiles zur Verfügung. Zwei Stunden waren fast zu kurz, um die in der von Michael Hoffmann souverän geleiteten und immer sachlichen Diskussion Probleme und Vorschläge ausreichend auszuleuchten.
Knapp 50 Leute folgten unserer Einladung und bis auf die erste Reihe war der Saal gut gefüllt.
Einen großen Raum nahm die Diskussion über den Mittleren Ring ein. Sogar die Linke musste hier zugeben, dass Sie in diesem Falle gegen Enteignungen wäre – den nichts anderen bedeutet der Straßenneubau durch die Leipziger Parks, Grünanlagen und Wohngebiete. Da träumen Einige von einer Verkehrsverlagerung in unseren Stadtteil durch den Bau einer 210 Mio € teuren Straße und in 500 m Luftlinie sind seit nunmehr über 10 Jahren nicht einmal 20.000,00 € zur Sanierung der Blumenrabatte an der Packstation oder 4.000,00 € für die Sanitärräume im Jugendclub übrig – ein Irrsinn! Einigkeit bestand auch in dem Punkt, dass der ÖPNV gestärkt werden müsste, um eine Alternative zum Autoverkehr darzustellen. Zustimmung aller Kandidaturen erhielt der Vorschlag des Mütterzentrum Leipzig e.V., den Schulstandort in der Zweenfurther Straße wiederzubeleben.
Da viel Gehörtes auf dem Weg zum Wahlabend und zur ersten Stadtratssitzung verloren gehen kann, hat der Bürgerverein die zum Abschluss der Veranstaltung übergebenen Präsente mit kleinen Merkzetteln mit einigen unserer Anliegen versehen:
- Kein Straßenneubau durch unsere Parks, Grünanlagen und Wohngebiete.
- Entschlammung des Teiches im Stünzer Park.
- Ein Sparkassenautomat im Stadtteil.
- Gewerbeansiedlungen in den leerstehenden Läden in der Wurzner Straße.
- Reaktivierung des Schulstandortes in der Zweenfurther Straße.
Wir hoffen, in den neu gewählten Stadträten Unterstützung für unsere Agenda zu finden und wünschen viel Kraft für Umsetzung dieser und anderer, den Leipziger Osten attraktiver machenden Vorhaben. AK.