Volle Hütten beim 9. Sellerhäuser Adventslicht am 04.12.2016
Die Ereignisse der Vorwoche zum 9. Adventlicht standen unter keinem besonders guten Stern.
Ärgernis Nr. 1 war die Zerstörung unserer Weihnachtsbaumbeleuchtung und diverser Kugeln durch zwei offensichtlich gestörte Jugendliche. Diese Taten hinterlassen Wut und Empörung! Die 200-300 € Sachschaden sind dabei sicher zu verkraften. Es ist vielmehr die offenkundig gezeigte Missachtung dessen, was andere Menschen zur Freude anderer in mühevoller Arbeit mit ihren Händen errichtet haben, die fassungslos stimmen. Dank vieler fleißiger Hände und dem technischen Geschick von Dietmar Virgenz konnte der Schaden behoben werden.
Dann fiel der Stadtverwaltung auf, dass es sich bei unserem kleinen Weihnachtsmarkt u. U. um eine „Gewerbliche Veranstaltung im Sinne des Titel IV der Gewerbeordnung (GewO)“ handeln könnte. Demnach hätte eine Marktfestsetzung beantragt werden müssen, zu der ein polizeiliches Führungszeugnis, der Gewerbezentralregisterauszug und etliche weitere Dokumente in 3-facher Ausfertigung erforderlich waren. Engelszungen und menschliche Vernunft verhinderten Schlimmeres.
Ein paar Teufelskerle zauberten und zimmerten am Vortag noch die von Oliver Urban zur Verfügung gestellten Holzhütten zusammen und schon konnte es losgehen.
Umsäumt wurde der Weihnachtsbaum neben den traditionellen Waffeln und Bratwürsten vom Tombolastand der Familie Khamis, die damit Schulkinder im Südsudan unterstützt, dem Stand des Fördervereins des Denkmals Emmauskirche Leipzig, dem Jugendclub und dem Hospiz ADVENA Leipzig.
Den Menschen des Stadtteils blieb dieses Treiben nicht unverborgen und nach verhaltenem Beginn herrschte spätestens ab 16.00 Uhr ein Riesenandrang auf unserem kleinen Sellerhäuser Weihnachtsmarkt. Die zunächst mit überbordenden Reserven gefüllten Verpflegungshütten leerten sich zusehends. Über ein volles Haus konnten sich auch die Interpreten der Adventsmusik freuen. Sogar die Empore war bis zum letzten Platz gefüllt und ein paar Gäste mussten stehen. Gegeben wurden Weihnachtsoratorium von J. S. Bach und das Oratorio de Noel von Camille Saint-Saens. Es war wieder ein tolles Konzert, das die Ensembles der Gemeinde mit Chor, Jugendchor, Kinderchor und Orchester unter der Leitung von Kantor Konrad Pippel eingeübt hatten. Tosender Applaus und eine würdige Kollekte waren der Dank des Publikums.
Die Personalunion des Cheftechnikers der Gemeinde und des Bürgervereins sorgte zur Freude der „Standwächter“ und Gäste sogar für eine Übertragung des Konzerts auf den Vorplatz.
Hier schmolzen die Verpflegungsreserven weiter zusammen und waren rasch nach Verköstigung der meisten Konzertbesucher aufgebraucht. 80 l Glühwein, 280 Roster, 20 l Waffelteig, 16 l Kinderpunsch, unzählige Plätzchen und einige Liter Kakao – alles alle!
Routiniert räumte das Team vom Bürgerverein noch die Technik, Bänke und Zelte zusammen, der Weihnachtsschmuck wurde umgelagert und die Feuerschalen ausgepustet. Gegen 20.00 Uhr war das 9. Sellerhäuser Adventslicht Geschichte.
Vielen Dank an alle, die an dessen Gelingen ihren Anteil hatten. ak.
Vielen Dank auch an Martina Hergt, welche die beigefügte Kollage entwickelt hat.